Ein Preis für Innovation und Kreativität

Leinfelden-Echterdingen, das steht gewöhnlich für Landwirtschaft und Messe, für Filderkraut und Flughafen. „Bildet das tatsächlich alles ab, was unsere Kommune ausmacht?“, fragte kürzlich der Geschäftsführer eines großen Unternehmens in LE, Daniel Ludin. Zu Recht. Weit weniger Beachtung finden nämlich die hier angesiedelten Unternehmen und ihr Beitrag zum sozialen Zusammenhalt und Wohlergehen unserer Stadt. Nicht umsonst hat FDP-Stadtrat Wolfgang Haug bereits im April des vorigen Jahres die Auslobung eines Philipp-Matthäus-Hahn-Preises für Unternehmen im Gemeinderat beantragt, der Innovationsfreude, Nachhaltigkeit und Mut zu außergewöhnlichen Leistungen fördern soll. Dahinter steht das Bestreben, Wirtschaft, Industrie, Handwerk, Dienstleistungen und Handel auf lokaler Ebene zu stärken, bestehende Betriebe ebenso wie Start-ups – besonders nach den Verwerfungen durch die Corona-Pandemie.
Nahezu ein geschlagenes Jahr tat sich nichts.“Jetzt aber ist Bewegung in die Sache gekommen“, freut sich Haug. Dabei setzt die Stadt mit ihrem Stadtmarketing-Initiativkreis auf deren berühmteste Persönlichkeit, die je in ihren Grenzen gewohnt und gearbeitet hat: Philipp-Matthäus Hahn, Pfarrer, Unternehmer und Erfinder. Der Tüftler, Unternehmensgründer und hochbegabter Konstrukteur war ein entscheidender Impulsgeber für die Entwicklung der feinmechanischen Industrie in Württemberg. Ihm ist der Bau einer ersten Rechenmaschine für alle Grundrechenarten und vieler technischer Innovationen im Taschenuhrbau zu verdanken. Welcher Namensgeber wäre besser geeignet für einen Preis, der neue Verfahren und innovative Konzepte auszeichnen soll? 
Als erste Schritte sieht Haug die Ausarbeitung einer Satzung, warum, wann, in welcher Form die Ehrung verliehen wird. Dabei ist zu klären, ob der Preis mit Geld dotiert wird und wenn ja, in welcher Höhe. Denkbar ist für ihn ebenfalls, im alten Echterdinger Pfarrhaus gegenüber der Stephanuskirche,  wo Hahn gewirkt hat, ein Hahn-Museum einzurichten. Es soll gerade junge Menschen bewegen, sich für Naturwissenschaft und technische Innovationen zu begeistern sowie durch selbstständiges Denken eigene Wege zu gehen, ganz im Sinne dieser Ausnahmepersönlichkeit.